Schon in der Überschrift wird es deutlich: Wandern beinhaltet Sport und Gesundheit. Und genau genommen auch noch eine ganze Portion Spaß und Naturverbundenheit.
In Langzeituntersuchungen haben Mediziner festgestellt, dass eine körperliche Fitness am besten erreicht wird, wenn möglichst viele Muskeln in einem Ausdauersport trainiert werden. Wandern zählt auf jeden Fall durch die Dauer und regelmäßige Belastung zum Ausdauersport. Festgestellt wurde auch, dass wandern zu einer normalen Funktion des Stoffwechsels beiträgt und nebenbei noch das Immunsystem auf Touren bringt. Sicher spielt hier auch die Bewegung an der frischen Luft und die unterschiedlichen Wetterreize eine Rolle.
Beim Ausdauersport mit Blick auf die Gesundheit sollte unser Körper pro Woche ca. 2000 Kalorien extra verbrennen. So wird die Widerstandsfähigkeit gesteigert und kann die gesunde Lebensdauer verlängert werden.
Wer auf gerader Strecke wandert, verbraucht pro Kilometer mindestens 50 Kalorien extra. Auf steilen Pfaden im Gebirge sind es dann schon 70 oder 80 Kalorien auf einen Kilometer. Sogar Sportmediziner loben Wandern bereits als Gesundheitssport Nummer 1.
Die meisten Wanderer laufen nicht nur mit dem Kalorienzähler durch die Gegend. Viel wichtiger ist ihnen die erlebte Natur. Phantastische Aussichten, sowie seltene Tiere und Pflanzen bereichern auch unsere Seele. Die Psyche entspannt sich und kann andere Eindrücke zulassen. Das schafft kein Fitnessstudio. Gleichzeitig kann jeder sein eigenes Tempo bestimmen und seine Lieblingsstrecken wählen. Ganze Regionen lassen sich wandernd erobern. Und natürlich gehört auch die Einkehr in eine gemütliche Stube dazu.
Durch die Entspannung und gleichzeitige sportliche Belastung kann der Sauerstoff von unserem Körper viel besser aufgenommen werden. Wie beim Joggen werden nach längerer Wanderung Hormone freigesetzt, die die Schmerzempfindlichkeit senken, den Hunger reduzieren und uns fröhlicher werden lassen. Dass die Fettverbrennung angekurbelt wird, versteht sich von selbst.
Die Schuhe sind das A und O. Je nach Beanspruchung und Route gibt es unterschiedliche Ausführungen. Wer mit dem Wandern anfangen möchte, wird anfangs leichtere Strecken bewältigen. Hier reicht ein Allround-Wanderhalbschuh mit griffiger, selbstreinigender Gummisohle. Diese Schuhe sind stabil, aber nicht zu schwer. Sportsocken verhindern das Scheuern und schmerzhafte Blasen. Werden die Strecken anspruchsvoller, lohnt es sich, einen Wanderstiefel anzuschaffen. Sinnvoll ist hier die Beratung im Fachhandel.
An guter Funktionskleidung sollte nicht gespart werden. Im Tal ist es warm, auf dem Berg zieht es kalt. Das sogenannte Mehrschichtsystem bei der Kleidung hält allen Widrigkeiten stand. Eine leichte Wetterschutzjacke sollte immer mit ins Gepäck. Da sind wir auch schon beim Wanderrucksack, der zwischen 20 und 30 Liter haben sollte. Hier finden Karten, Handy, Sonnenschutz, Wechselkleidung und Erste-Hilfe-Utensilien Platz. Pro Kopf sollte immer mindestens 1 Liter Wasser mitgeführt werden.
Ganz im Trend sind Wandertouren im Ausland. Aber auch in Deutschland gibt es herrliche Wanderrouten für jeden sportlichen Level. Im Allgäu zum Beispiel können Einsteiger über sanfte grüne Hügel wandern oder auch hoch hinaus in die Berge. Hinauf geht es mit dem Sessellift – schon hier kann jeder die imposante Aussicht genießen. Der Abstieg erfolgt dann auf den ausgeschilderten Wegen. Es lohnt sich, sich eine gute Wanderkarte von der gewünschten Region zu kaufen. Der DAV – Deutscher Alpenverein – bietet für jeden Geschmack Wanderinformationen an. Im schwierigen Gelände ist es anfangs sinnvoll, sich einer geführten Wanderung anzuschließen.
Die Natur, nette Mitmenschen und immer neue Eindrücke lassen beim Wandern fast die Anstrengung vergessen und wie von alleine trainieren wir unseren Körper mit einer ausdauernden sportlichen Leistung.