Pilates erlebte seinen Boom in den 90er Jahren in Deutschland, wurde aber bereits in den 1920er von Joseph H. Pilates in New York erfunden. Der deutsche Auswanderer sprach die geplagten New Yorker an, die mit Rückenschmerzen und Gelenkbeschwerden zu ihm kamen. Die sehr sanfte aber effektive Methode ist ideal, um die Bauch- und Rumpfmuskulatur zu stärken, aber auch die kleinen, tiefer liegenden Muskeln werden stimuliert. Pilates wird häufig als ein Mix aus Yoga und Gymnastik beschrieben. Besonders intensiv wird das „Powerhouse“ trainiert, die Körpermitte. Wer seine Körpermitte stärkt, bekommt einen starken und gesunden Rücken, einen kräftigen Beckenboden und einen trainierten Bauch.
Ähnlich wie beim Yoga, wird auch beim Pilates ein besonderer Fokus auf den Atem gelegt. Die Übungen sollten am besten im Einklang mit der Ein- und Ausatmung stehen und sorgfältig und langsam ausgeführt werden. Wer die spirituellen Elemente beim Yoga nicht mag, kann aufatmen: Pilates ist eine reine Gymnastik, die zwar sehr ruhig ist, aber auf Meditation verzichtet. Eine aufrechte Haltung, Entspannung und gedehnte Muskulatur ist das Ergebnis!
Pilates ist effektiv um Haltungsschäden vorzubeugen, bzw. diese zu minimieren. Die tief liegende Muskulatur ist besonders wichtig, da sie eng an der Wirbelsäule anliegt und diese stützt. Besonders Menschen die sich wenig bewegen, leiden unter einer geschwächten Muskulatur: Schmerzen im Rücken und in den Gelenken sind die Folgen sowie ein geringes Gleichgewichtsgefühl. Pilates sollte regelmäßig zwei-bis dreimal die Woche trainiert werden. Für eine positive Veränderung, das heißt für eine bessere Beweglichkeit, gute Balance und Haltung, müssen Sie allerdings etwas Geduld haben – nach zehn bis zwölf Wochen (ca. 30 Trainingsstunden), sollten Sie deutliche Effekte spüren!
Diese Sportart ist perfekt für Anfänger, da sie wenig Kenntnisse und Kondition erfordert! Unabhängig vom Grad der Fitness, profitieren Menschen aus einer Pilates Stunde. Auch wenn es Anfängern zunächst schwerfallen kann die Übungen zu schaffen, stärken sie trotzdem nach und nach ihre Muskulatur. Pilates ist kein Wettbewerb und jeder trainiert für sich auf seiner Matte!
Das Stärken der Muskulatur macht sich zwar erst nach Wochen des Trainings bemerkbar, ist aber die Grundlage für jede Bewegung.
Wer mit Pilates abnehmen möchte muss bedenken, dass die Stärkung der kleinen, feinen Muskulatur kaum einen Effekt auf die Fettverbrennung hat. Pilates ist daher eine sinnvolle Kombination zu einer Ausdauersportart, um den Körperfettanteil zu verringern.
Pilates ist eine risikoarme Sportart, doch sie sollten wissen, ob sie bereits Schäden an der Wirbelsäule oder den Gelenken haben. Wer zum Beispiel die Übungen falsch ausführt, indem er seine Körpermitte nicht anspannt oder zu hektisch trainiert, wird keinen Nutzen aus Pilates ziehen können. Wer alleine trainiert erkennt nur schwer Haltungsfehler! Zu empfehlen ist eine Einführung seitens professioneller und gut ausgebildeter Trainer, die sie während der Übungen korrigieren können.
Eine einfache aber effektive Übung für die Bauchmuskulatur ist die sogenannte „Schere“. Sie liegen auf dem Boden und halten mit den Händen ihren Kopf, der nicht mehr den Boden berührt. Führen sie die gestreckten Beine nun abwechselnd, wie eine Schere,
20 Mal aneinander vorbei. Wiederholen sie die Übung für zwei weitere Sätze. Wichtig ist, dass die Füße während der Übung gestreckt werden.
Setzten sie sich seitlich hin und stützen sie sich mit der linken Hand. Mit der rechten, flachen Hand drücken sie auf ihre Hüften. Mit der Einatmung heben sie ihre Hüfte vom Boden ab, sodass ihr Gewicht von ihrer linken Hand und ihren Füßen getragen wird. Sie bilden mit ihrem Körper eine gerade Linie. Halten sie den Seitstütz für fünf lange Atemzüge und wechseln sie nach fünf Wiederholungen die Seite.